Von 100 Millionen kämpfenden Soldaten im Zweiten Weltkrieg
gerieten etwa 35 Millionen in die Gefangenschaft der verschiedenen
Mächte.
Die UdSSR inhaftierte bis zu vier Millionen feindliche Kräfte. Unter ihnen befanden sich 3,15 Millionen Deutsche, von
denen etwa 1,11 Millionen starben. Zusätzlich zu den Gefangenen blieben nach dem Krieg etwa 1,3
Millionen deutsche Soldaten im „Osten“ vermisst. Anders als im Nationalsozialismus gab es
jedoch in der UdSSR keinen Vernichtungsplan. Zum Vergleich: Infolge
der NS-Hungerpolitik starben von den 5,7 Millionen
sowjetischen Kriegsgefangenen in den deutschen Lagern über drei
Millionen.
Internationale Kontrollen zum Schutz Kriegsgefangener ließ
die UdSSR aus Angst vor Spionage nicht zu. Aufgrund der allgemein
schlechten Versorgungslage in der UdSSR starben Gefangene vor allem
an Hunger, Kälte und Entkräftung. Den zahlreichen gewalttätigen
Übergriffen des Wachpersonals wirkte die sowjetische Regierung
vergeblich entgegen. Der durch den deutschen Angriffskrieg
hervorgerufene und durch die sowjetische Regierung geschürte Hass auf die Feinde ließ sich nicht so einfach
stoppen. 1948 verbesserte sich die Lage und die Todesrate sank.
Die
Rückführung der Gefangenen war 1950 offiziell abgeschlossen.
Dennoch verblieben knapp 18.000 deutsche Gefangene, die als
Kriegsverbrecher angeklagt und verurteilt wurden. Bis Januar 1956
kehrten die letzten 6.600 deutschen Kriegsgefangenen nach Deutschland
zurück. Von Oktober 1991 bis Ende 2002 revidierten russische
Gerichte 9.000 Urteile.
» „Gefangen – Gerettet“
» „Papi, wir warten auf Dich!“
» Post von der Front
» Nachrichten aus der Heimat