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„Gefangen – Gerettet“?

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Quelle: FSO 01-003/S-88(a)

Von 100 Millionen kämpfenden Soldaten im Zweiten Weltkrieg gerieten etwa 35 Millionen in die Gefangenschaft der verschiedenen Mächte.

Die UdSSR inhaftierte bis zu vier Millionen feindliche Kräfte. Unter ihnen befanden sich 3,15 Millionen Deutsche, von denen etwa 1,11 Millionen starben. Zusätzlich zu den Gefangenen blieben nach dem Krieg etwa 1,3 Millionen deutsche Soldaten im „Osten“ vermisst. Anders als im Nationalsozialismus gab es jedoch in der UdSSR keinen Vernichtungsplan. Zum Vergleich: Infolge der NS-Hungerpolitik starben von den 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen in den deutschen Lagern über drei Millionen.

Internationale Kontrollen zum Schutz Kriegsgefangener ließ die UdSSR aus Angst vor Spionage nicht zu. Aufgrund der allgemein schlechten Versorgungslage in der UdSSR starben Gefangene vor allem an Hunger, Kälte und Entkräftung. Den zahlreichen gewalttätigen Übergriffen des Wachpersonals wirkte die sowjetische Regierung vergeblich entgegen. Der durch den deutschen Angriffskrieg hervorgerufene und durch die sowjetische Regierung geschürte Hass auf die Feinde ließ sich nicht so einfach stoppen. 1948 verbesserte sich die Lage und die Todesrate sank.

Die Rückführung der Gefangenen war 1950 offiziell abgeschlossen. Dennoch verblieben knapp 18.000 deutsche Gefangene, die als Kriegsverbrecher angeklagt und verurteilt wurden. Bis Januar 1956 kehrten die letzten 6.600 deutschen Kriegsgefangenen nach Deutschland zurück. Von Oktober 1991 bis Ende 2002 revidierten russische Gerichte 9.000 Urteile.

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